MPRIDE stellt sich vor – „Unser Personalvorstand gab den Impuls“
MPRIDE ist ein Netzwerk des Großhandels- und Lebensmittelspezialisten METRO für alle LGBT+ Kolleg*innen und interessierte Unterstützer*innen.

MPRIDE ist ein Netzwerk des Großhandels- und Lebensmittelspezialisten METRO für alle LGBT+ Kolleg*innen und interessierte Unterstützer*innen. Die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität darf kein begrenzender Faktor sein. Allen METRO Mitarbeiter*innen soll es möglich sein, sie selbst zu sein – ohne Angst vor Diskriminierung oder Vorurteilen. Deswegen fördert METRO ein Betriebsklima, das Offenheit zulässt. Wie genau, das erzählen Maebh O’Flaherty und Nikita Baranov von MPRIDE.

Wie kam es zur Gründung von MPRIDE?

Maebh O‘Flaherty: Die Gründung unseres METRO eigenen LGBT+ Mitarbeiter*innen-Netzwerks „MPRIDE“ geht auf den Impuls unseres Personalvorstands Heiko Hutmacher zurück. In einem Mitarbeiter*innen-Seminar sprach er 2014 sexuelle Orientierung und Identität an – und fragte ganz offen, an wen sich Mitarbeiter denn wenden könnten, wenn sie Fragen zu LGBT+ hätten. Ein Thema, über das bisher gar nicht im Businesskontext gesprochen wurde, denn viele homo-, bi-, trans- oder intersexuelle Menschen outen sich nicht gegenüber ihren Kollegen*innen.Ich habe ihn dann direkt angesprochen und wenig später mit einer Kollegin mit den Vorbereitungen für die Gründung des Netzwerks begonnen. Ich sprach mit Kolleg*innen und verbreitete die Idee über Mund-Zu-Mund Propaganda.


Was war die größte Herausforderung?

Maebh O‘Flaherty: Ein Netzwerk von innen aufzubauen mit Kolleg*innen, die man schon länger kennt, das war kein Problem. Aber die Aufmerksamkeit aller Kolleg*innen zu erlangen, von denen bis dato viele kaum oder noch gar nicht in Berührung gekommen waren mit dem Thema LGBT*, das war nicht so leicht.


Was tut Ihr, um auf das Thema und seine Bedeutung bei METRO aufmerksam zu machen?

Nikita Baranov: Das Thema LGBT+ rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Bei METRO fördern wir Offenheit und Sichtbarkeit der Community allein dadurch, dass wir uns mit dem Thema LGBT+ beschäftigen. Es stand auch vor kurzem auf der Agenda der ersten Diversity & Inclusion Days auf dem METRO Campus in Düsseldorf, die wir als Netzwerk mit organisiert haben. In einer Paneldiskussion mit internen und externen Teilnehmer*innen haben wir über die Frage gesprochen: „Gehört LGBT+ an den Arbeitsplatz?“


Und, gehört es?

Nikita Baranov: Die Antwort ist ganz klar, ja! Denn jeder sollte an seinem Arbeitsplatz die besten Voraussetzungen vorfinden, um sein volles Potenzial zu entfalten. Dazu gehört bei LGBT+ Kolleg*innen das Bild des Partners auf dem Schreibtisch genauso wie das angstfreie Gespräch im Team über das Wochenende mit seinem gleichgeschlechtlichen Partner. Wir verstehen uns intern aber auch als der kompetente Ansprechpartner für alle LGBT+ Themen im Konzern und beraten Mitarbeiter*innen und Führungskräfte bei Fragen.


Engagiert Ihr Euch auch außerhalb des Unternehmens?

Maebh O‘Flaherty: Ja, wir wollen nicht nur bei METRO die Aufmerksamkeit für das Thema LGBT+ erhöhen. Mit METRONOM, der Tech-Unit der METRO AG, unterstützen wir die globale LGBT+ Tech Community mit dem Unicorns-in-Tech Format und sind nun schon das zweite Jahr in Folge auf der Sticks&Stones Karrieremesse vertreten. Wir sind auch Mitbegründer eines Verbundes aller regionalen NRW LGBT+ Mitarbeiter*innen-Netzwerke und organisieren gemeinsam Aktionen zum Christopher Street Day oder dem World Coming Out Day.


Wir groß ist die Unterstützung von Kolleg*innen?

Nikita Baranov: Sehr groß – und zwar auf allen Ebenen des Unternehmens. Schließlich war es unser Personalvorstand, der den Impuls gab. Unser Netzwerk richtet sich aber nicht nur an LGBT+ Kolleg*innen, sondern auch an Botschafter, die nicht Teil der Community sind, das Thema aber wichtig finden und sich engagieren wollen. Gerade die Unterstützung der Botschafter ist für uns immens wichtig, denn sie gestalten zusammen mit uns die internen und externen Events und helfen uns bei der strategischen Ausrichtung des Netzwerks.


Wie wollt Ihr MPRIDE weiter ausbauen?

Maebh O‘Flaherty: METRO ist in 36 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit mehr als 150.000 Mitarbeiter*innen. Aktuell sind wir dabei, international bei unseren Kolleg*innen in den globalen Standorten für die Idee von MPRIDE zu werben. Auch hier spielen unsere Botschafter eine wichtige Rolle. Denn klar ist: Jedes Netzwerk, egal in welchem unserer Standorte auf der ganzen Welt, hat andere Bedürfnisse als das in der Düsseldorfer Zentrale. Wir wollen und können das Konzept nicht eins zu eins kopieren, möchten aber unsere Erfahrung und unser Wissen aus fünf Jahren MPRIDE nutzen, um an allen unseren Standorten Impulse zu schaffen und den Austausch unter den Kolleg*innen weltweit zu fördern. Und mit dem UN LGBTI Standard „Free & Equal“, dessen Grundsätze wir als Netzwerk in das Unternehmen getragen haben und den METRO im Mai vergangenen Jahres unterschrieben hat, unterstreichen wir unseren Anspruch, den LGBT+ Diversity Ansatz von Düsseldorf und Deutschland aus in all unsere Standorte weltweit zu tragen.

Artikel © Metro / Foto © Jan Voth

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